Uniklettergruppe Stuttgart

Gründung der Klettergruppe im Rahmen des Hochschulsports im Mai 1987 und die Anfangsjahre

Die Anfänge

Beim Wechsel des Studienorts von München nach Stuttgart fiel mir auf, dass es in Stuttgart am Hochschulsport zwar diverse Sportarten gab, jedoch Klettern und Bergsteigen nicht vertreten war. Nach ersten Versuchen, hier etwas auf die Beine zu stellen, haben Hermann und ich im Frühjahr 1987 beschlossen, unter Verwendung des Asterix-Comics „Asterix auf Korsika“ eine Werbeseite für eine neue Klettergruppe an der Uni zu erstellen und diese dann in den Mensen in Vaihingen und der Stadtmitte zu verteilen. Hutz vom Hochschulsport hat uns damals animiert, das Kletterangebot an den Hochschulsport anzugliedern, was dann auch geschah.

Beim ersten Treffen in einem kleinen Seminarraum an der Uni standen - als ich dort eintraf - viele Studenten auch vor der Tür, da die mehr als 70 Interessenten in den vorgesehenen Raum nicht hinein passten. Ich habe dann trotzdem allen Mut zusammen genommen und dann vor der unerwartet großen Truppe gesprochen und die ersten Unternehmungen und Treffen organisiert. Wir haben zunächst einen wöchentlichen Treffpunkt im Unithekle eingerichtet und bei dem ersten Kletterkurs hatte ich mit 40 Teilnehmern gut zu tun. Hier kam uns zugute, dass schon ein paar erfahrene Kletterer in der neuen Truppe dabei waren. Wir haben damals einen Mittwochs-Klettertreff ab 17 Uhr eingerichtet und sind dabei in Hessigheim, Stetten oder auf der Alb zum Klettern unterwegs gewesen.

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Säuling Juli 1987

Die erste Gebirgstour ging dann im Spätsommer 1988 zum Säuling und zu den Schwanseeplatten bei Füssen. Am Säuling haben wir den Ostgrat (4-, 6 SL) und die Südwestwand (6-, 4 SL) absolviert. An den Schwanseeplatten sind die Routen meist nur eine Seillänge lang, so dass die Truppe auch schwerere Routen in Angriff nahmen. Hier waren neben Manfred, Raimund, Doro und Rüdiger insgesamt 5 Teilnehmer dabei.

Über Silvester 1988/89 waren wir dann in Spanien. Genauer an der Costa Blanca zum Klettern am Penon de Ifach. Wir haben in Calpe eine schöne Finca gemietet und mit 20 Personen leicht überbelegt. Wir haben dort viele schöne Touren gefunden, zu einer Zeit wo außer uns fast niemand an den Felsen dort unterwegs war. Zu Silvester haben wir dann den Kiene-Swing von der Brücke über die Schlucht gemacht. Dabei wird das 45m-Seil an der alten Brücke über der Schlucht festgebunden und man klettert mit dem anderen Ende des Seils zur neuen Brücke hinüber, von der man dann die 40m hinunter springt. Kurz vor dem Boden der Schlucht wird man dann abgefangen. Als dann mehrere Polizei-Fahrzeuge auf der Brücke aufgetaucht sind, hatte ich Angst, dass wir das Gefängnis kennen lernen könnten, obwohl es damals in Spanien noch kein Verbot für Brückensprünge gab. Zu meiner Überraschung wurden aber nur Strafzettel an die Zuschauer verteilt, die ihr Auto direkt auf der Brücke angehalten hatten, wo doch Parkverbot herrschte.

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Klettern an der Costa Blanca, Bei Calpe im Dezember 1988

Stefan und ich haben danach noch die Quergangstour unterhalb der Brücke gestartet, die zunächst zwei Seillängen ohne viele Sicherungen über dem Meer entlang quert und dann senkrecht über den Überhang ziemlich anstrengend im Schwierigkeitsgrad 7+ nach oben führt. Die Kletterreise endete schließlich in Montanechos, wobei uns die dortigen Thermalquellen auch einen guten Dienst gegen die Kälte geleistet haben.

Bergtouren im Sommer, Kletterreisen nach Sperlonga im Winter

In den Jahren 1990 und 1991 haben wir das Klettergebiet Sperlonga südlich von Rom entdeckt. Mit Kleinbussen sind wir am zweiten Weihnachtsfeiertag gestartet und haben dann eine Woche die sonnigen Klettertouren über dem Meer genossen. Dabei gab es zwar mehrere Motor-/Getriebeprobleme mit den alten Fahrzeugen, aber das  Gepäck ist am Ende dann doch irgendwie wieder in Stuttgart angekommen.

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Klettern in Sperlonga im Dezember 1989

 

Wir haben dann auch mit Kletterern anderer Universitäten einen Studentenaustausch durchgeführt. Bspw. waren mehrere Kletterer der Uni Dresden bei uns. Mehrere Treffen gab es auch mit Kletterern der Universität Brunel bei London. Mit ihnen haben wir dann auch noch den Großvenediger und den Großglockner bestiegen. Im Gegenzug waren wir dann in Cornwall und Wales zum Klettern, was auch ein großes Erlebnis war.

Im Jahr 1992 waren ein paar von uns in Algerien im Hoggar und Tasili-Gebirge zum Klettern unterwegs, wo wir einige selten begangene Routen bei Tamanrasset absolviert haben.

Nach meinem Studienende wurde die Uniklettergruppe zunächst von Rüdiger und dann von Stefan Eberle weiter geführt.

Heute gibt es an der Universität in Stuttgart Vaihingen einen kleinen Kletterturm, für den man sich über den Hochschulsport anmelden kann. Informationen dazu erhält man auch über die Klettergruppe der Universität Stuttgart.

Copyright Klaus Berghold für Bilder und Text

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